07.06.2024 / Nachtführung mit Jürgen-Thomas Ernst
Am Freitagabend fanden sich 30 naturbegeisterte Kinder und Erwachsene zu einer Nachtführung mit dem Waldexperten und Schriftsteller Jürgen-Thomas Ernst zusammen. Bis zu diesem Abend hatte noch niemand von ihnen Schnecken, Frösche oder Würmer gegessen. Doch das sollte sich bald ändern!
Der Abend begann ganz harmlos: Unsere Wald-Wichtel Anja eröffnete die Führung mit einer bezaubernden Geschichte über die Juni-Fee, die unsere Nächte verkürzt und erhellt.
Dann wurde es spannend. Jürgen-Thomas führte uns Richtung Gebhardsberg, machte immer wieder Halt, um uns interessante Pflanzen zu zeigen, zu erklären und uns mit tollen Geschichten und Fragen zu unterhalten.
Wusstet Ihr, warum der Biber nie Kopfschmerzen hat? Ganz einfach: Er liebt die Weidenrinde. Diese Heilpflanze enthält einen Wirkstoff, der dem von Aspirin ähnlich ist.
Und warum riechen Bären nach Knoblauch? Weil Bären so gerne Bärlauch essen. Logisch! Oder hat man uns da etwa einen Bären aufgebunden? Vor einem Bären davonrennen ist übrigens eine schlechte Idee: Bären sind definitiv schneller als wir.
Ein kleiner geschichtlicher Exkurs: 1893 durfte das einfache Volk nur einmal im Jahr Buchenlaub einsammeln, um damit die Kissen auszustopfen. Ansonsten drohten zwei Gulden Strafe!
Solltet Ihr jemals einen Mann im Wald treffen, der zu den Bäumen hinaufschaut und „Hase, Hase“ ruft, dann wundern Euch nicht! Das ist nur Jürgen-Thomas, der nach seinem Eichhörnchen ruft. Er hatte es einst gerettet und liebevoll mit Bananenbrei aufgepäppelt, bis es durch das Badezimmerfenster hinaus und zurück in den Wald entfloh.
Als es dunkler wurde, spielten wir „Kugelbahn“ im Licht der Lampions, die zwischen den Bäumen hingen. Alt gegen Jung. Beide Teams mussten eine Bahn bauen mit mindestens drei Kurven, einem Tunnel und einer Schanze. Die gut vorbereiteten Waldfüchse setzten Stirnlampe und Taschensäge ein. Und welches Team hat wohl gewonnen?
Zum Abschluss gab es eine weitere tolle Geschichte: Urs und seine Söhne, Arno und Tibo, machten ein Picknick im Wald. Nach zu viel Himbeersaft und Cremeschnitten schliefen sie ein. Im Dunkeln wachten sie auf und fanden den Heimweg nicht mehr. Ein Mann, so groß wie eine Giraffe, zeigte ihnen den Weg. Aber nur, wenn sie als Mutprobe Schnecken, Frösche und Würmer aßen.
Und was hatte Jürgen-Thomas wohl in seinem Gepäck? Genau! Leckere Tierchen zum Naschen, sogar gelatinefreie. So durften alle Kinder ihren Mut beweisen, und der Mann, so groß wie eine Giraffe, zeigte auch uns den Weg zurück.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer:innen und hoffen, es hat Euch Spaß gemacht! Ein besonderer Dank geht selbstverständlich an Jürgen-Thomas Ernst für dieses unvergessliche Walderlebnis!